Fast forward

April 11, 2010

Es ist Sonntag, ich trinke Kaffee und ich bemerke, dass heute wirklich schon April ist. Und zwar fast Mitte April, nur ein paar Tage fehlen noch bis dahin.

Es kommt mir immer noch so vor, als ob es der 5. Januar ist, wir aus dem Skiurlaub und meiner Heimat wieder gelandet sind und draußen spiegelglatte Eisbahnen sich Hamburgs Straßen nennen. Es ist kalt und dunkel und ich verkaufe aushilfsmäßig französische Dessous, wenn ich nicht Logos baue und Flyer gestalte.

Viel wärmer ist es gefühlt nicht… aber es ist alles anders. Ich habe einen neuen Job, der sich die erste Woche so hart wie altes Brot anfühlte. Äußerst ungewohnt, äußerst spannend was da noch so kommt. Erstmalig muss ich um 7 Uhr morgens meine Stundenkarte reinstecken und nach 8 Stunden Arbeit zum Abschied das gleiche wieder machen. Nicht nur viele neue Menschen, sondern auch wahnsinnig viele neue Eindrücke, die mich abends ins Kissen zwingen und mir Träume bescheren, die ich noch nicht in diesem Spektrum kannte.

Die Zeit rannte und ich bin wohl ein paar Schritte langsamer gegangen. Ich habe mich nicht bei vielen Menschen gemeldet, ich habe viele Mails unbeantwortet gelassen… ich habe keine Einträge mehr geschrieben. Jedes Mal eine Gedankenkette: ich muss den Blog erst schön machen, dann kann ich wieder loslegen. Immer wieder nach Themes geguckt. Nichts gefallen. Immer wieder mal umgestellt, und nicht zufrieden gestellt worden. Dann wieder aufgestanden und auf andere Tage verschoben… 4 Monate lang.

Und nun, gerade da ich nun nicht mehr Tag für Tag am Rechner sitze, muss etwas Neues her. Ich mag meinen Blog, ich mag diesen Platz an Internet, auch wenn ich mir über dieses Medium auch in den letzten Monaten so meine Gedanken gemacht habe. Ich weiß noch wo ich begonnen habe und ich sehe, wo ich gerade stehe… und nichts desto trotz ist es eben Zeit für eine eigene Domain, einen eignen Platz, eine neue Welt, die mir gehört. Nur bin ich unglücklich, wie es gerade ist. Ich will endlich haben, wie ich es mir vorstelle und nicht, wie es mir vorgestellt wird.

Baldigst findet ihr meinen Senf unter
www.hannasblog.com

Und an dieser Stelle darf ich auch mein neues Webprojekt mit Monsieur Kippenberg ankündigen, dass bald seine Pforten öffnen wird:
www.lililickit.com

Es wird vielleicht noch einen Moment dauern, schließlich muss ich mich in vieles erst mal einlesen, einfinden, einfuchsen. Aber wenn alles fertig ist, dann werde ich wieder fleißig sein. Fleißig und glücklich.



Mabu said it

Januar 27, 2010

Gerade als ich mir dachte „Mensch, irgendwie passiert zu wenig Großes in meinem Leben … Ich kann auf keine scheiß-geilen Erlebnisse von meiner Tour mit der Band berichten, ich fliege nicht 3 mal im Jahr dorthin, was andere sich nur im Tui-Katalog anschauen können und ich hab nichts wirklich großes Geschaffen, was man sich auf Verpackungen im Supermarkt zum Bewundern mit nach Hause nehmen kann. Ab morgen werde ich…“

lag es vor meinem Augen:

Ein Weihnachtslied

Dezember 22, 2009

… lief sonntags beim Metal Hammer Meltdown im NME Radio. Dabei mich wieder erinnert, wie sehr ich Hatebreed liebe. What the hell sich da dieses Magazin dabei gedacht hat, diese wirklich ganz fantastische Sendung auf diesem Kanal zu spielen; aber irgendwie auch ganz lustig. Ich freue mich jetzt jeden Sonntag auf die 2 Stunden, fast genau so wie bei fm4 damals, als bis 19 Uhr „Blue Danube Radio“ lief und man danach, wie auch sonst, an neue, alternative und gute Musik rankam. Ich erinnere mich noch, als ich damals „The Lost Art Of Keeping A Secret“ hörte und mich spontan verliebte. Damals saß ich auf genau dieser Stelle, auf der ich jetzt sitze, habe mich manchmal nach hinten gebeugt, um die Aufnahmetaste meines Kasettenrekorders zu drücken und bin bis zum Schluss wach im Bett gelegen, wenn Grissemen&Stermann mit Studio Braun ihr Unwesen trieben und mich mit Ihrem italienischen Schlusslied dann doch endlich in den Schlaf sangen…

Bitte, ganz tolle Menschen sind das. Siehe ganz unten auf der Seite:

Question: Favourite ever band
„Jesus, Whitesnake. No, Nine Inch Nails. No, Alexisonfire. No, Maiden. No Hendrix, no…“

Oh Mann. Wenn ihr alle diesen Sonntag nicht einschaltet, dann weiß ich auch nicht… Und wenn wir da in der Flachau keinen Internetempfang habe werde ich trotzig! haha.

10er

Dezember 20, 2009

In Hamburg schneit es seit Tagen, vielleicht 2, vielleicht 3. Es ist das erste Mal, seitdem ich hier wohne, dass es richtig kalt ist und der Schnee sich über Nacht nicht gleich eine eine braune Schlammmasse verwandelt. Ich hab nun demnach eine neue Theorie aufgestellt, dass es bei einem so tiefen Winter dann auch einen entsprechend ausgeprägten Sommer geben muss. Ich sehe heiße Monate, starke Sonne und volle Freibäder vorraus!

Aber erstmal muss Weihnachten rumgehen. Und Neujahr. Irgendwie ist es dieses Jahr genau wie in den letzten auch, und ich bin nicht mal alleine mit diesem Gefühl – war doch gerade erst Silvester, war doch gerade erst März! Und nun zündet man schon wieder Raketen und steht irgendwo neben irgendjemanden, der dann laut „Nein! Bei mir ist es erst 23:58!“ in die Menge ruft. Außer man bleibt zu Hause, wie ich die letzten Jahre. Finde ich nach wie vor ganz super. Was tolles essen, Fernseher an- und Prosecco aufmachen, noch ein paar sms schreiben, die dann wieder das Limit sprengen, und beim Fenster rausgucken, warten, bis es endlich bunt wird am Himmel. Ganz nach dem Motto: „Wir sehen uns dann nächstes Jahr, haha!“

Nächstes Jahr soll dann wieder alles anders werden. Das war wohl 1991 so und ist 2010 nicht viel anders. Man will endlich mal seine Bude regelmäßiger aufräumen, neu streichen oder umräumen. Man will die Wochenende mehr für kleine Trips nützen und endlich Socken stricken lernen. Sport will man, a classic, natürlich auch mehr machen und öfter auf kleine Konzerte gehen, die einem tagtäglich unwissend durch die Finger rinnen. Öfter mal Mama besuchen, wenn schon denn schon dann gar keine Zigaretten mehr anfassen, mehr Bücher und weniger Luftikus-Magazine lesen, ganz oft und ganz viel frisches Gemüse beim Laden um die Ecke kaufen und vielleicht dann doch noch mal auf ein Festival im Sommer fahren. … So. Erwischt. Ich kann hier nicht mehr von einer Masse sprechen, denn ich bin es, die sich dies alles insgeheim sehr streng vornimmt! Ich steh auch absolut dazu, denn diese Energie, die ich rund um Weihnachten und Neujahr entwickle, hat mit seiner eigenen unheimlichen Kraft bis jetzt auch immer Gutes bewirkt – ich genieße dies auch absolut. Warum auch nicht? Es passiert ja rein gar nichts, wenn ich es wieder nicht mache.

Also werde ich dieses Jahr mal so ein Bleigießen-Set kaufen. Wer weiß, vielleicht ist ja sogar ein verstecktes Zeichen für mich dabei. Ein Sportschuh, oder so. Den kann ich mir dann ja um den Hals hängen, wenn ich mitten im Sommer auf meinem Balkon Radio höre und sehr lässig in einer Frauenzeitschrift blättere, während ich heimlich an einer Zigarette ziehe und von meinem Nougateis abbeiße. Herrlich. Immer wieder.

Ein Indie-Eintrag

Dezember 15, 2009

Im intro Shop gibt es neuerdings eine Leinentasche, die mit „Indie hat mein Leben zerstört“ wirbt. Naja, ich weiß ja nicht… Leute. Sich selbst auf die Schippe geht irgendwie anders, oder konnte jemand die „Top 100 Platten von 2000-2009“ so hinnehmen und abnicken? Ich nicht. Eine reine Indie-Schweinebucht ist das! Indie-suppe. Indie-gewimmel.

Das ist jetzt auch alles natürlich halb so wild. Indie hat natürlich noch kein Leben zerstört und mindestens einen Song finden wir alle toll. Wenn auch vielleicht heimlich, ganz heimlich, zu Hause, unter Decke, hinter dem Laptop, während eine Serien läuft, niemand guckt, und nie jemand denken würde, dass…

Ich singe momentan manchmal den hier. So Nullachtfuffzehn und gefühlt schon so oft gehört, dass er irgendwie schon wieder ganz geil ist.

aja, moment, und den finde ich auch noch ganz dufte, heute auf nme.radio gehört, einem Indie-Radio, jawoll!

Dezember 11, 2009

Ich möchte zurück. Jetzt.

Behalte, was Du hast

Dezember 10, 2009

Hamburg versinkt im Regen. Ich schaue mir die Bilder aus dem letzten Urlaub an, kann gar nicht glauben, dass es mal so warm und schön war und mach mir darauf hin gleich mal einen Tee. „Werde ruhig“ oder wie der heißt, der tolle Tee von Steffi Graf. Was anderes bleibt einem eh nicht über.

Ian Brown – Keep What Ya Got (ft. Noel Gallaher) from Platon Haritonov on Vimeo.

Herrlich und perfekt für so einen verregneten Tag wie heute; Philipp von weareyouneak hats gerade wohl obendrein noch sehr viel dunkel, in Schweden. Und dann kommt sowas Schönes dabei raus. Musik an, Kopfhörer auf und Illustrator auf. Man muss halt wissen, wie man es sich schön macht:

Mixtag from Philipp Sens on Vimeo.

Etwas ganz unfassbares ist eingetreten: ich hab die Silversun Pickups gestern gesehen. Und ich habe nicht geweint! Ich finde ja die meisten Lieder dann doch ein bisschen leidend, klagend, schmerzend… Sie haben mich durch eine harte Herzschmerzphase begleitet und das neue Album hat mir in einer schönen Herzangelegenheit einen Freundschaftdienst erwiesen. Wie sollen da nicht ein paar Mädchentränen rollen?

Aber es ist nicht passiert. Es war einfach groß und gut und voll und schön. Ich war zu erfüllt von Sound, Band und meinem Umfeld, dass ich wohl einfach vergessen habe zu weinen.

Mein Lieblingslied haben sie leider nicht gespielt. Das ist auch der Grund, warum ich diese Band eigentlich gefunden habe. Durch einen blöden aber tollen Zufall. Wer sich den Namen des Songs ansieht und meine anderen Musikvorlieben kennt kann sich vielleicht einen kleinen Musikreim draus machen…

In Hamburg nieselt es seit Tagen. Wochen. Ich bin mittlerweile einen von den Omis, die morgens den Kopf schütteln, weil der Blick wieder nur ins weite Grau des Himmels reicht. Ich hab dauernd einen nassen Po vom Fahrradfahren, trage die ganze Zeit Kapuze oder Mütze (obwohl es viel zu warm dafür ist), weil ich meine nasse Pudelschamhaarkrause fürchte und würde am liebsten meine alten Laufschuhe auspacken, weil mir alles andere zu schade für den Niederschlag da draußen ist. Denn wo Niederschlag ist, ist auch bald Matsch. Sprich kurz: das Wetter geht mir einfach tierisch auf den Senkel, ist unbrauchbar und unsexy.

Dann hab ich mir heute gedacht, was denn die Menschen so mögen, also, worüber sie nicht nörgerln, wie ich. Und weiter: was gibt es, als stete tolle Konstante im Leben, was man immer lieben wird? Kaltes Bier, Schuhe, Sex? Man schwört sich doch immer so viel, und ehe man sich versieht ist man irgendwann in seinem Leben in einer unfassbaren komischen Phase, wo man plötzlich keinen Alkohol mehr trinkt, nicht fassen kann, wieviel Asche man in seinem Leben schon für Damenschuhwerk ausgegeben hat und obendrein noch lustlos die Augenbraue hochhebt, wenn man… Naja, kann ja mal passieren. Irgendwann.

Und da bin ich zu der Lösung gekommen, dass eben nicht Nutella, das geliebte Reiseziel oder Fussball die Sieger sind, sondern nur eines auf diesem Erdball unser aller Gemüter bis an unser Ende erfreuen wird: Sonnenschein. Gutes Wetter. Kaiserwetter. Gute Sache.

Deswegen gibt es jetzt, passend zu meinen Gedanken an Frankreich, an das Meer, den weichen Sand, an Campingplätze mit tollen Bäumen und eben an wunderschönes fließendes Sommerlicht, zur Siegerehrung zwei passende Gute-Laune-Songs (sorry! seht Euch die Scheiße da draußen an! ich muss zu solchen primitiven Maßnahmen greifen…), die ich denke ebenso immer zu lieben glaube, wie Handtaschen, M&Ms und Kreuzworträtsel aus Frauenzeitschriften für 50 Cent…

Partners In Crime

Juli 5, 2009

Ich beziehe mich hier ein wenig auf den Artikel vom 29. November 2007. Dieser ist mehr als eineinhalb Jahre alt.

Ich liebe Comeback Kid wie vor eineinhalb Jahren, wie vor zwei Jahren, genau so, wenn nicht noch mehr, und so sehr, wie ich sie damals kennen gelernt habe. und heute hab ich ihms gesagt. Oder besser gesagt: irgendwie gedeutet. Andrew, Junge, Hammerkonzert, Hammerdrive! Ich hab mit den Händen gewedelt und etwas wie GREAT GIG gestammelt, als er mir entgegen kam. Er hat sich verbeugt, vor der Lady im Band-T-Shirts, die dies anziehen musste, weil ihre Kleidung so nass war wie ihre Haare, die sie später im Fahrradwind ein wenig trocknen konnte.

ICH LIEBE SIE! Ich hab mit ihnen Tische abgeräumt, geweint, gelacht, meine Stimme heiser geschrien, getrunken, gearbeitet, mit Ihnen getanzt und geile Abende gehabt und hab meine Hände dramatisch in den Himmel und auf meine Brust gestreckt, wenn ich mit den Jungs zu Hause eine kleine Runde private concert veranstaltet habe. Ist pathetisch, gebe ich zu. Aber sie sind groß. Sie sind gut. Und sie machen nun einfach einen Teil meiner Geschichte aus. Und da darf man eben auch mal pathetisch werden, so um ein Uhr nachts.

Und verdammt! Wie geil ist das denn, wenn man in meinem Alter noch falsche Sachen in englischen Texten versteht? Ging das damals mit Ace Of Base los und rollt sich jetzt so lustig durch mein Leben?

Ich: But I feel softporn, softporn
lyrics: But I feel so far, so far removed